Eine Aphasie ist eine Störung oder der Verlust der bereits erworbenen Sprache infolge einer Schädigung des Sprachzentrums in der linken Gehirnhälfte. Eine Aphasie kann im Kindes- und Erwachsenenalter auftreten. Die Auslöser können beispielsweise Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata, Tumore oder entzündliche Prozesse im Gehirn sein. Alle Bereiche der Sprache können dabei in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein. Sowohl die Produktion, als auch das Verstehen von Sprache können betroffen sein.
Im Bereich der Sprachproduktion sind folgende Symptome möglich:
- Wortfindungsstörungen
- Wiederholungen von Wörtern oder Lautfolgen
- Veränderte Lautstruktur von Wörtern (Phonologie)
- Suchverhalten beim Sprechen, Annäherung an das gesuchte Wort
- stockender Redefluss
- falsche Wörter (z. B. statt „Auto“ „Frau“)
- veränderter Satzbau (Syntax)
- unverständliche Wörter/Sätze
- flüssige Sprachproduktion, die keinen Sinn für den Zuhörer ergibt
- Einschränkungen beim lauten Lesen, Schreiben sowie der Zahlenverarbeitung
Die Störung des Sprachverständnisses kann sich darin äußern, dass die Betroffenen einem Gespräch schwerer oder nicht folgen können. Auch die Beantwortung von Fragen kann erschwert sein oder Aufforderungen („Gib mir bitte das Brot“) kann dann nicht Folge geleistet werden. Ebenfalls kann das sinnentnehmende Lesen beeinträchtigt sein.
Zu den häufigen Begleiterscheinungen zählen:
- Wahrnehmungsstörungen (z. B. Gesichtsfeldeinschränkungen)
- Halbseitenlähmung (Hemiparese)
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung
- Gedächtnisstörung
- Schluckstörung (Dysphagie)
- Depression und Antriebsminderung